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Herstellerradios: vor allem für anspruchsvollen Hörgenuss nicht immer die beste Lösung

Original Autoradios haben Vor- und NachteileDie Anzahl der Pkws kletterte in den letzten Jahren unaufhörlich. Mittlerweile sind weltweit mehr als 1,3 Milliarden Fahrzeuge unterwegs. In vielen ist ein werksseitiges Radio verbaut. Eine komfortable Lösung, allerdings oft mit vielen Nachteilen und nicht immer auf dem aktuellsten technischen Stand. Vor allem anspruchsvolle Hörer werden durch die neuen Radiomodelle enorm eingeschränkt, wie die Vorstellung der neuen Radio-Lösungen auf der IAA 2019 in München unter dem Motto „Driving tomorrow“ zeigte.

Radiohörer werden von Werksgeräten stark reglementiert

Wer sich für ein neues Fahrzeug entscheidet, setzt meistens auch auf das herstellereigene Radio. Immerhin bieten Marken wie Volkswagen, Mercedes, BMW, Audi und Co. für jeden Geldbeutel das passende Radiomodell. Formschön eingebaut, optimal in das Armaturenbrett integriert – das perfekte Hörerlebnis, zumindest auf den ersten Blick.

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In den letzten Jahren wurde deutlich, dass die Hersteller bei ihrer Radioentwicklung auf Komfort setzen, dabei aber häufig Hörer entmündigen. Neue VW-Radios bieten zwar immer mehr Features und eine Programmliste, die für UKW und DAB+ konzipiert ist, aber es gibt einen Nachteil:

Die Listenaktualisierung erfolgt fortwährend im Hintergrund. Auf den ersten Blick toll, denn somit werden Störgeräusche beim Wechsel der Frequenzen vermieden. Allerdings für Hörer, die ihr bevorzugtes Programm haben, nur bedingt nutzbar.

Ebenso individuell wie eine Versicherung für Ihr Auto, sollten Sie auch Ihre bevorzugten Radiokanäle wählen können. Möchten Sie beispielsweise UKW 97,0 MHz (RTL) irgendwo auf Ihrer Autofahrt in Deutschland empfangen, müssen Sie die Frequenz manuell einstellen. Die werkseitig installierten Radios bieten diese Frequenz nicht, sondern passen die Senderauswahl automatisiert an.

Manuelle Kontrolle über eigenes Hörvergnügen mit geschickter Radioauswahl

Die zahlreichen Hersteller zeigten bei der IAA in München 2019, dass die Branche nicht nur auf E-Mobilität, sondern auch auf mehr Nutzerkomfort bei Radios und Co. setzt. Künftig sollen sich Hörer nicht mehr um einen wohlklingenden Empfang oder die Sendersuchliste kümmern. Stattdessen passt sich der Radioempfang abhängig vom Standort automatisiert an. Für die klassischen Hörer mit Sicherheit ein Vorteil, für alle, die ihren Lieblingssender überall hören möchten, ein echter Nachteil.

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Viele DAB-Radios mit dem sogenannten Experten-Modus gibt es bei den herstellerseitig gelieferten Original-Geräten gar nicht mehr. Der Automobilhersteller Ford präsentierte als einziger Vertreter auf der IAA Mobility Geräte, bei denen Mittelwellenempfang sowie manuelle Frequenzwahl zur Verfügung stehen. Wo Licht ist, ist bekanntermaßen auch Schatten. Der Pluspunkt bei der freien Frequenzwahl der Ford-Radios muss von Nutzer teuer mit der kabelgebundenen Verknüpfung von Apple CarPlay oder Android Auto bezahlt werden. Andere Hersteller bieten diese Verbindungen kabellos, begrenzen die Hörer jedoch bei der freien Frequenzauswahl.

Nicht immer sind werkseitig installierte Radios die optimale Lösung für maximalen Hörgenuss. Häufig sind sie besonders teuer, bieten jedoch wenig Klangkomfort. Da helfen hochwertige HiFi Sets zum Nachrüsten.

Nicht immer sind werkseitig installierte Radios die optimale Lösung für maximalen Hörgenuss. Häufig sind sie besonders teuer, bieten jedoch wenig Klangkomfort. Da helfen hochwertige HiFi Sets zum Nachrüsten.

Die Lösung: Radios nachrüsten lassen, am besten vom Experten

Wer auf seinen selbstbestimmten Hörgenuss nicht verzichten möchte, kann sich ein alternatives Radio einbauen (lassen). Die Auswahl am Markt ist riesig, aber dennoch zögern viele Verbraucher. Ursächlich dafür ist die Frage nach der Gewährleistung des Herstellers:

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Was geschieht, wenn ich mein werkseitig verbautes Radio durch ein externes Modell ersetze?

Noch immer gilt das Vorurteil, dass die Gewährleistung dadurch verloren geht. Die gesetzliche Gewährleistung bleibt aber in der Regel unberührt, egal welches Radio eingebaut wird. Allerdings kann der Hersteller Probleme oder Schäden, die durch das fremdverbaute Gerät auftauchen, für die Aussetzung der Gewährleistung verantwortlich machen.

Damit Verbraucher möglichst abgesichert sind, empfiehlt sich stets der Einbau durch einen Experten. Moderne Radios sind in das herstellerspezifische Elektronikkonzept integriert. Das werkseitig verbaute Radio fachgerecht zu entfernen und das neue Radio zu integrieren, ist eine Herausforderung, der Nicht-Profis oftmals nicht gewachsen sind. Deshalb bestenfalls die Expertise eines Experten einholen und mit ihm gemeinsam das optimale Radio zum komfortablen Hörgenuss auswählen.

Versicherungsschutz für nachgerüstete Radios – besteht er wirklich?

Für Unsicherheit bei der Entscheidung, ob das werkseitig installierte Radio durch ein nachgerüstetes Radio ersetzt wird, sorgt der vermeintlich eingeschränkte Versicherungsschutz. Ist das neue Radio überhaupt versichert und wenn ja, bis zu welcher Höhe?

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Die Antwort:

Es kommt auf den individuellen Versicherungsvertrag an. Grundsätzlich sind bei einer Kfz-Teilkaskoversicherung meist alle fest installierten Teile/Geräte (also auch das Radio) mitversichert. Befindet sich ein werkseitig integriertes Navigationssystem im Fahrzeug, hat dies ebenfalls einen Versicherungsschutz.

Dennoch gibt es in vielen AGB der Versicherungen individuelle Vereinbarungen zu Sonderausstattungen und deren Versicherung. So gelten beispielsweise nachträglich installierte Radios nicht zwangsläufig als fest installierte Teile bzw. werden vom Versicherungsschutz ausgenommen. Speziell bei besonders kostspieligen Radios ist es wichtig, das Kleingedruckte in den Versicherungsbedingungen genau zu lesen.

Wer möchte kann das bereits integrierte Radio individuell nachrüsten oder komplett auswechseln. Das sorgt für noch mehr individuellen Nutzerkomfort, sollte aber immer von Experten ausgeführt werden.

Wer möchte kann das bereits integrierte Radio individuell nachrüsten oder komplett auswechseln. Das sorgt für noch mehr individuellen Nutzerkomfort, sollte aber immer von Experten ausgeführt werden.

Viele Versicherungen erstatten Sonderausstattungen nur bis zu einem limitierten Betrag. Hat das Radio einen Kaufpreis von 2.000 Euro und erstattet die Versicherung lediglich 500 Euro, bleibt ein Eigenkostenanteil von 1.500 Euro. Um diese Differenz nicht allein tragen zu müssen, sollten Versicherungsnehmer vor dem Radiowechsel genau in ihre Police schauen und eine mögliche Deckungslücke mit dem Versicherungsfachberater ihres Vertrauens vertraglich ausgleichen.

Der Vorteil eines frei wählbaren Radios

Das Radio gehört für viele Autofahrer zum unverzichtbaren Teil im Innenraum und wird es wohl auch noch eine Weile bleiben. Doch Hersteller reglementieren die Nutzer vor allem bei Haptik und Optik. Mercedes, BMW, Audi, VW, Toyota und Co. – sie alle haben ein individuelles Radiodesign und zwingen ihre Käufer, sich zwischen ein bis durchschnittlich vier Radiomodellen zu entscheiden. Dabei sind die Geräte nicht immer am technisch besten Stand und im Vergleich zum freien Markt besonders kostenintensiv.

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Wer sich den individuellen Hörgenuss nicht nehmen lassen möchte, kann sich nach dem Radio nach seinen Wünschen umschauen. So müssen sich Kunden beispielsweise nicht mit den für Hersteller spezifische Touch-Displays oder Button-Gestaltungen zufriedengeben. Auch bei der Preisgestaltung bestehen am freien Markt deutliche Unterschiede. Radios mit einem großen Display und innovativen Features werden von vielen freien Herstellern durchschnittlich ca. 50 % günstiger als die werkseitig installierten Modelle angeboten. Aber Vorsicht, denn der Einbau durch den Radioexperten ist empfehlenswert. Seine Kosten für die Installation kommen zusätzlich hinzu.

Die Auswahl der nicht-werkseitig installierten Modelle ist auch eine gute Chance für alle Radio-Nostalgiker. Viele möchten das ursprüngliche Radiogefühl erleben und verzichten dankend auf das häufig übergroße Display. Stattdessen setzen sie auf bekannte Haptik durch Drehknöpfe und Co. Solche Radiomodelle werden von den meisten Herstellern im Neuwagensegment gar nicht mehr angeboten. Hier bleibt Fahrzeug-Nostalgikern nur der Einbau eines externen Radios.

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